Erfahrungsberichte

Pyrenäen-Trip

SAM_1553 SAM_1522 SAM_1423 SAM_1406 SAM_1729 SAM_1579

Ich wollte schon immer wissen, wie es wäre, so zu leben wie die Menschen früher gelebt haben. Die Gelegenheit, dies herauszufinden, bekam ich durch einen meiner Mentoren, Leo Pruimboom, im Sommer 2012.

Er wollte in einer Studie die Auswirkungen eines Lebens als Jäger und Sammler auf die Gesundheit, speziell die der Schilddrüse feststellen.

Hierzu traf sich eine Gruppe von 12 Menschen (9 Männer, 3 Frauen) in den Pyrenäen, um 12 Tage in der Natur zu verbringen und möglichst wie Jäger in der Steinzeit zu leben.

Es ging dabei nicht um ein Überlebenstraining. Keiner in der Gruppe hatte irgendwelche speziellen Fähigkeiten als Überlebenstrainer, Jäger, Metzger, Pflanzenexperte oder ähnliches. Verboten war alles Technische, wie Handy, Uhr, Wecker usw.. Auf das Nötigste reduziert, also Kleidung, Waschzeug und Messer verbrachten wir 300 Stunden in freier Natur.

Der Tagesablauf war geplant mit viel Bewegung, Nahrung ähnlich wie in der Steinzeit – vor allem nicht permanent zur Verfügung – und sinnvollen Beschäftigungen, wie zum Beispiel einen Brunnen an einer Quelle zu bauen.

Was waren die Erkenntnisse dieser Erfahrung?

Es war anstrengend und brachte eine immense Leichtigkeit und Freiheit!

…und 7 Kilo weniger Gewicht !!!

Während des Trips kam ich mehrmals an meine physische und psychische Belastungsgrenze und darüber hinaus. Letztlich gab es aber für jede noch so starke Stress-Situation eine Lösung, ein Ende.

Und diese Erfahrung begleitet mich bis heute.

Durch diese 12 Tage hat sich mein Leben komplett verändert. Ich bin fokussierter, orientierter und freier als zuvor und konnte mein Leben neu ausrichten, mit einem klaren Ziel.

Einen Monat nach der Steinzeiterfahrung lernte ich eine wundervolle Frau kennen, die mir die Zeit schenkte, mich zu sammeln. Im Februar 2014, glücklich verheiratet, erwarteten wir das zweite Kind und eröffneten unsere eigene Praxis nach unseren Vorstellungen.

Gemeinsam ist man stärker!

Hin und wieder Kraft schöpfen durch Nichtstun!

Magst du dich und das, was du tust?

Setze dir ein Ziel und halte es dir vor Augen!

Viele und alle Möglichkeiten machen kurzfristig, ein Fokus langfristig glücklich!

Konzentriere dich auf das, was du willst, nicht auf das, was du nicht willst!

Bleibe neugierig und lerne soviel du kannst!

Sei dankbar und großzügig!!

Geh in die Natur!

Erkenne unerwartete Gelegenheiten, Spontanität!

Allgäu-Trip

SAM_4541 SAM_4596 SAM_4550 SAM_4365 SAM_4367 SAM_4312

Nach der großartigen Erfahrung in den Pyrenäen bekam ich im Juli 2013 erneut die Gelegenheit, in die Steinzeit zu wandern.

Ein Kollege wollte die Auswirkungen des Steinzeitlebens auf die Herzfrequenzvariabilität messen und organisierte eine Gruppe für einen 9-tägigen Aufenthalt im Allgäu.

Die Voraussetzungen in den Alpen sind ein deutlicher Unterschied zu den Pyrenäen.

Das Wetter ist unbeständig, jederzeit kann ein Gewitter aufziehen, und schlafen ohne Unterstand kann gefährlich werden. Andererseits gibt es Wasser und Essen (Wildkräuter) im Überfluss.

Ursprünglich wollte ich die Erfahrungen der Pyrenäen wiederholen. Allerdings zeigte sich bereits am ersten Tag, dass alles anders werden sollte.

Es stellte sich heraus, dass die Teilnehmer wenig bis gar nichts über das Thema wussten und der Leiter der Exkursion oft bei Fragen auf mich verwies.

Anfangs machte die Beantwortung aller Fragen noch Spaß, bis ich nach einigen Tagen, wie in den Pyrenäen, physisch wesentlich fitter, aber psychisch ziemlich ausgebrannt war.

Durch einen Gewaltmarsch, alleine über 25 km und 3000 Höhenmeter, wurde der Kopf wieder frei.

Wieder konnte ich viel für mich lernen und wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Es macht keinen Unterschied, ob man eine physische oder psychische Dauerbelastung hat. Die Erschöpfung ist die Gleiche.

Die Frage ist: Wo kann ich den Hebel der Veränderung ansetzen, um ein Ende zu finden, damit ich neu anfangen kann!

Die Phasen der Erschöpfung reichen vom „Gas geben“, über die Aggressivität bis zur Starre und Bewegungslosigkeit (körperlich und geistig).

Allgemein darf ich behaupten, dass sich in 10 Tagen, in denen wir annähernd so gelebt haben, wie es unsere Vorfahren gemacht haben, bei allen Teilnehmern etwas verändert hat. Ich denke zum Positiven.

Meine Erkenntnisse haben mir geholfen, auf meinen Kurs zu kommen und dort zu bleiben.

Ich sage nicht, dass es allgemein gültige Regeln sind.

Was ich weiß, ist, dass alle Sprüche, Bücher, Konzepte, die das schnelle Glück versprechen, etwas ganz Entscheidendes vergessen.

Langfristige Zufriedenheit, ja Glück, muss man sich erarbeiten und bekommt man nicht durch einen Wunsch beim Universum. Der Wunsch an sich ist nur die Ausrichtung seines eigenen Zieles.

Durch die Erfahrungen in den Pyrenäen und im Allgäu weiß ich, dass ich selbst solche Erfahrungswochen anbieten möchte und werde.